Im Fokus: Mikrobielle Belastung auf gebrauchten Paletten
Eine aktuelle Studie stärkt die Pro-Holz-Argumente in der Materialdiskussion. Zwischen Februar 2018 und Dezember 2019 untersuchte das unabhängige Institut für Holztechnologie Dresden im Labor die mikrobiellen Eigenschaften von Standard EPAL-Europaletten im Vergleich mit H1-Kunststoffpaletten.*** Der tatsächlichen Praxis im Transportwesen entsprechend, wurden dabei ausschließlich gebrauchte Ladungsträger beurteilt, und zwar Palettentypen aller am Markt verfügbaren Qualitätsstufen. Die Prüfstücke stammten von Händlern aus dem üblichen Ladungsträgerkreislauf und wurden vor den zertifizierten Testverfahren nicht gereinigt.
Im Visier der Laboranten standen die Prüfkeime Escherichia coli (ein Bakterium, das als Fäkalindikator gilt) und Staphylococcus aureus (einer der häufigsten Infektionserreger mit multiresistenten Formen). Besonderes Augenmerk legt die Studie auf die raue Oberflächenbeschaffenheit von Holzpaletten als vermeintliche Schwachstelle. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass die natürlichen Eigenschaften von Holz der Vermehrung von Mikroorganismen messbar entgegenwirken, während gebrauchte Kunststoffpaletten an abgenutzten, aufgerauten Stellen einen idealen Nährboden dafür bilden. Unter den genannten Bedingungen erreichen Holzpaletten eine mehr als 13-mal höhere antibakterielle Aktivität als die H1-Kunststoffpalette.
*** Auftraggeber der Hygienestudie war die Gütegemeinschaft Paletten e. V. , die als deutsches Nationalkomitee der European Pallet Association e.V. (EPAL) in Deutschland u.a. mit der Qualitätssicherung von EPAL-Paletten und EPAL-Gitterboxen beauftragt ist. Den kompletten Abschlussbericht der Studie können Sie hier online nachlesen: